Breite Zustimmung unter Experten: Medienkompetenz ist notwendig in der digitalisierten Welt

Öffentliches Fachgespräch zu „Digitale Bildung und Medienkompetenz“ im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung

 

BERLIN. Zu einem öffentlichen Fachgespräch des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung waren heute Experten für Medienpädagogik nach Berlin gekommen, um mit den Abgeordneten den Antrag der Koalitionsfraktionen „Durch Stärkung der Digitalen Bildung Medienkompetenz fördern und digitale Spaltung überwinden“ (BT-Drucksache 18/4422) zu diskutieren. Der Antrag hat sich zum Ziel gesetzt, die von der Bundesregierung angekündigte, gemeinsam mit den Ländern zu erarbeitende „Strategie Digitales Lernen“ zu konkretisieren und damit die Medienbildung und den sinnvollen Einsatz digitaler Medien in den Schulen des Landes voranzubringen.

Nach Abschluss des Fachgespräches zeigte sich Saskia Esken, Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für Digitale Bildung, äußerst zufrieden: „Medienkompetenz und informatorische Grundbildung werden in einer zunehmend digitalisierten Welt immer bedeutender. Die Ausführungen der Experten haben uns gezeigt, dass wir uns mit diesem Antrag und seinem vorgeschlagenen Maßnahmenbündel auf dem richtigen Weg befinden.“

„Die Maßnahmen, beispielsweise bei den Bildungsstandards, Curricula und bei der Lehreraus- und weiterbildung, die Sie hier anregen, sind aus wissenschaftlicher Sicht durchaus zielführend“, so Prof. Birgit Eickelmann (Universität Paderborn), die als nationale Koordinatorin der ICILS-Studie belegen kann, dass das deutsche Bildungssystem einen enormen Nachholbedarf bei den digitalen Kompetenzen aufweist. „Wir müssen unser Verständnis vom schulischen Lernen neu denken“ forderte Richard Heinen (Universität Duisburg-Essen), der Projekte für Schulentwicklung begleitet und damit nah an der Praxis tätig ist. Er konkretisierte den Begriff der Digitalen Bildung als Bildung in und für eine digital geprägte Welt und sagte, junge Menschen müssten mit „kritischem Denken, Kommunikation, Kollaboration und Kreativität“ Kompetenzen für das 21. Jahrhundert erwerben, und dafür seien Digitale Medien sehr hilfreich. Uwe Lübking (Deutscher Städte- und Gemeindebund) begrüßte den verbindlichen Ansatz des Antrags: „Nur mit klaren Verantwortlichkeiten beim Breitbandausbau und bei der weiteren Ausstattung der Schulen können die notwendigen technischen Grundlagen für Digitale Bildung gelegt werden“. Prof. Jörg Müller-Lietzkow (Universität Paderborn) hob die kreativen und pädagogischen Potentiale von Lernprogrammen, sogenannten „Serious Games“ hervor. Der kreative Einsatz von Spielen und Apps bis hin zum Anpassen und selbst Programmieren seien oft der Einstieg für ein tiefergehendes Interesse an Medien und der Informatik. Daniel Seitz (mediale-pfade.org) verdeutlichte, dass außerschulische und schulische Medienbildung nachhaltig vernetzt werden müssten.

„Mit dem Fachgespräch haben wir einen fachlichen Diskurs zu unserem Vorhaben eröffnet. Jetzt müssen wir gemeinsam daran arbeiten, die Forderungen des Antrags mit Leben zu füllen“, erklärte Saskia Esken abschließend. 

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