Direkter Draht zur Politik: Saskia Esken im Austausch mit Schülerinnen und Schülern der Werkrealschule

Bei ihrem Besuch der Werkrealschule in Baiersbronn zeigte sich die Bundestagsabgeordnete und SPD-Chefin Saskia Esken beeindruckt von den vielfältigen und engagierten Fragen und Wortbeiträge der Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9.

Baiersbronn – Gemeinsam mit einigen Lehrkräften seines Kollegiums begrüßte Schulleiter Oliver Balle die Bundestagsabgeordnete und SPD-Chefin Saskia Esken kürzlich an der Werkrealschule. „Ihr Besuch - gerade an einer Werkrealschule - freut uns sehr. Die politische Wertschätzung gegenüber unserer Schulart ist sonst leider nur selten gegeben, dies zeigen ganz aktuell auch die aktuellen Diskussionen um angedachte Veränderungen im baden-Württembergischen Bildungssystem“, so Balle. Nicht zuletzt die Bedeutung der Grundfähigkeiten Lesen, Schreiben und Rechnen betonte der Schulleiter – hier brauche es besondere Förderung. Esken wies auf das von der Bundesregierung aufgelegte „Startchancenprogramm“ hin, das Schulen mit einem hohen Anteil benachteiligter Schülerinnen und Schüler besonders unterstützen soll. „Denn die Abhängigkeit des schulischen Erfolgs vom Geldbeutel der Eltern ist in Deutschland leider sehr hoch. Hier muss die Politik mit gezielten Maßnahmen gegensteuern“, machte die Abgeordnete deutlich. Viel zu viele Grundschülerinnen und Grundschüler verließen die Grundschule, ohne richtig lesen, schreiben und rechnen zu können. Und viel zu viele junge Menschen verließen die Schule ohne Abschluss. Das sei grob ungerecht und könne sich ein Land mit einem solchen Fachkräftebedarf auch gar nicht leisten, betonte Esken.

Für die Lage an der Schule zeigte Esken viel Verständnis und sprach ihre Wertschätzung für die Arbeit der Lehrkräfte aus. „Die Corona-Pandemie war eine schwere Belastung und konnte mithilfe des Corona-Aufholpakets – auch das eine Leistung der Bundesregierung – nur in Teilen aufgearbeitet werden. Das belastet die Arbeit in den Schulen enorm“, so Esken.

Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, ihre Fragen offen und unbefangen zu stellen und erhielten ehrliche und aufschlussreiche Antworten. Auf die Frage, warum sie Politikerin geworden sei, antwortete sie: „In meinem Elternhaus wurde viel über Politik gesprochen. Mit 17 habe ich gemeinsam mit meiner Clique ein Jugendhaus durchgesetzt gegründet. Das hat mir gezeigt: Wow, ich kann etwas bewegen, wenn ich mich mit anderen verbünde.“ Ihr Idol ist Willy Brandt und ihre politische Karriere startete Esken vor allemdurch ihr Engagement in der Bildungspolitik, welche ihr bis heute besonders am Herzen liegt.

Fragen zur aktuellen politischen Lage und auch die Wahlergebnisse der AfD bei den Europawahlen blieben nicht aus. Auf die Frage, ob sie im Europaparlament mit rechten Parteien zusammenarbeiten würde, stellte Esken klar, dass für die Sozialdemokraten auf eine Koalition mit Rechtspopulisten und Rechtsextremisten auf keinen Fall infrage käme. Deren Parolen wie ‚Ausländer raus‘ spalteten die Gesellschaft und würden in Wirklichkeit keine Probleme lösen. „Wie weit kämen wir denn in der Medizin, in der Pflege, beim Auto- und Maschinenbauen ohne unsere Mitmenschen mit ausländischen Wurzeln? Diese Forderung, die alle nach Hause zu schicken, ist doch einfach nur absurd. Und dazu menschenfeindlich“ machte Esken deutlich.

Esken zeigte Humor und Kenntnisse der Jugendkultur, als sie auf den Dönerpreis angesprochen wurde. „Ja, wann kostet der Döner endlich wieder 3 Euro?“ stieg Esken ein und wurde dann doch etwas ernster. „Wir wollen, dass der Mann am Dönerspieß ordentlich verdient und seine Familie ernähren kann. Wir wollen, dass er gutes und gesundes Fleisch von Rindern aus anständiger Tierhaltung auf seinem Spieß brät. Miete und Strom sind auch hier teurer geworden. Die niedrigen Preise, die wir uns wünschen, hätten böse Folgen. Ich finde, die Lösung muss sein, dass alle einen ordentlichen Lohn erhalten, damit sie sich den Döner für sechs oder sieben Euro trotzdem leisten können.“

Die Offenheit und Neugier der Schülerinnen und Schüler hinterließen einen bleibenden Eindruck bei der Bundestagsabgeordneten. „Eine gesunde Demokratie lebt von engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Deshalb: Informiert Euch, werdet aktiv, äußert Eure Meinung und beteiligt Euch! Es ist Eure Zukunft, die ihr mitgestaltet,“ ermutigte Esken die jungen Leute.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 5 plus 7.