Esken und die Neuntklässler der Fünf-Täler-Schule Calmbach

Calmbach. Im Rahmen ihrer Sommertour besuchte die Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende der SPD, Saskia Esken, die Fünf-Täler-Schule, um mit etwa 50 Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse über aktuelle politische und gesellschaftliche Themen zu dis

Begrüßt wurde Esken, die in Begleitung der stellvertretenden SPD-Kreisvorsitzenden Marina Ederle gekommen war, von Schulleiter Guido Störk und Bürgermeister Marco Gauger. Der Besuch bot den Jugendlichen eine wertvolle Gelegenheit, direkt mit einer erfahrenen Politikerin ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen zu stellen.

Die erste Hürde nahm Esken mit ihrem Bericht vom Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft, das sie in München miterlebt hatte: „Ich habe schottische Fans erlebt, die während des ganzen Spiels ihre Mannschaft angefeuert haben und nicht nur während des Spiels, sondern auch danach in fröhlicher Laune das Stadion verlassen haben. Wir sind hier, um Spaß zu haben!, das war deren Haltung. Super!“ Die EM habe Menschen aus ganz Europa in Deutschland zusammengebracht und sie für wenige Wochen die Sorgen vergessen lassen.

Ein besonders lebhaft diskutiertes Thema war die aktuelle Debatte über Wehrpflicht und soziales Pflichtjahr, die bei vielen Schülerinnen und Schülern Sorgen, aber auch ganz konkrete Ängste auslöste. Esken erklärte klar ihre Haltung: „Ich bin dafür, dass wir junge Menschen motivieren und überzeugen, anstatt sie zu verpflichten.“ Sie informierte aber auch darüber, dass weder die Bundeswehr noch die sozialen Einrichtungen dafür ausgestattet seien, ganze Jahrgänge auszubilden bzw. zu beschäftigen. „Vor allem ist mir wichtig, dass ihr wisst: Ja, wir unterstützen die Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression. Doch der Bundeskanzler tut alles, um zu verhindern, dass Deutschland oder die NATO in diesen Krieg hineingezogen wird.“

Auch ihre Sorge in Bezug auf die Entwicklung der Demokratie brachten die Schülerinnen und Schüler zum Ausdruck. Ihnen fehlt es angesichts der Geschwindigkeit, mit der rechte Gruppen und die AfD Falschinformationen verbreiten, an verlässlichen Informationen zum politischen Geschehen. „Wie sollen wir wissen, was wahr ist, wenn Fake News so schnell verbreitet werden? Warum können wir nicht besser informiert werden?“ verdeutlichte einer der Schüler das Dilemma. Esken räumte ein, dass es Regierungsstellen ebenso wie den demokratischen Parteien nicht gelinge, so schnell und effektiv zu kommunizieren, wie es diejenigen können, deren ganzes Geschäftsmodell auf dem Verbreiten von Falschnachrichten ausgerichtet ist. „Wir müssen der Verbreitung von Fake News, von Hass und Hetze entschieden entgegenwirken. Da sind auch die Betreiber der Plattformen in der Pflicht! Wir dürfen das Feld nicht denjenigen überlassen, die mit Halbwahrheiten und Lügen die Gesellschaft spalten wollen,“ verdeutlichte Esken.

Auch auf Fragen zum Bürgergeld ging Esken ein. Das Thema hatte bei den Schülerinnen und Schülern bereits im Vorfeld großes Interesse geweckt. Die SPD-Bundestagsabgeordnete erläuterte, dass das Bürgergeld nicht nur in Notsituationen das Existenzminium abdecke, sondern vor allem auf eine nachhaltige Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben abziele. „Dabei wollen wir weg von der schnellen Vermittlung in den nächstbesten schlecht bezahlten Job, die ja nur eine Drehtür darstellt, denn in kürzester Zeit stehen die Klienten wieder im Jobcenter, weil sie es nicht gepackt haben“ erläuterte Esken. Viele bräuchten gleich auf mehreren Feldern Unterstützung: In Form von Qualifikation, aber auch bei der Überwindung von persönlichen Problemen.

Der Besuch von Saskia Esken hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Neuntklässlern. Die offene und direkte Diskussion ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, ihre Fragen zu aktuellen politischen Themen zu stellen und wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Debatten der heutigen Zeit zu gewinnen. Esken zeigte sich beeindruckt über das Interesse und die aktive Beteiligung der Jugendlichen an den Gesprächen. Sie hob hervor, wie wichtig es sei, dass junge Menschen sich mit gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen und ermutigte sie, weiterhin kritisch und wissbegierig zu bleiben. „Eure Neugier und kritisches Denken sind entscheidend, denn es geht um eure Zukunft,“ betonte sie zum Abschluss.

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