Europa und das Klima

Die SPD-Abgeordnete des Europa-Parlaments Delara Burkhardt, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI), war auf Einladung der örtlichen SPD-Bundestagsabgeordneten Saskia Esken zu Gast in Calw.

Was hat die Europäische Union mit dem Wald und mit der Landwirtschaft zu tun? Eine ganze Menge! Das zeigte sich bei einem Besuch der Europa-Abgeordneten der SPD, Delara Burkhardt, die sich auf Einladung ihrer Parteivorsitzenden Saskia aus dem hohen Norden auf den Weg nach Calw gemacht hatte. Im Europäischen Parlament ist Burkhardt Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) und beschäftigt sich in diesem Zusammenhang in vielfältiger Weise mit den Themen, die Land- und Forstwirtschaft auch in der Region Calw bewegen.

Für einen vertieften Einblick in die Lage vor Ort hatte Esken mit ihrem Team den Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebs, eine kleine Wanderung und eine Abendveranstaltung vorbereitet. Da die geplante Begehung des Weißtannen-Lehrpfads in Schömberg wetterbedingt ausfallen musste, blieb den Abgeordneten und ihrer Besuchergruppe mehr Zeit, um sich intensiv auf dem Haselstaller Hof in Wildberg umzuschauen. Es wurden freundliche Kühe aller Altersstufen gestreichelt, aus deren Milch in den Produktionsräumen der Landwirte leckeres Eis hergestellt wird. Was die Abgeordneten aus erster Hand erfuhren: Die komplizierten, teils widersprüchlichen Vorgaben aus EU, Bund und Land sind für einen kleinen regionalen Lebensmittelproduzenten ziemlich nervig und manchmal auch kontraproduktiv. Beispielsweise können überschüssige Früchte regionaler Produzenten für die Eisproduktion nur unter Bedingungen verwendet werden, die wirtschaftlich nicht darstellbar wären.

Zum Tagesabschluss war die interessierte Öffentlichkeit zu einer Diskussion über Wald und Klima eingeladen. Mit dabei waren Thomas Waldenspuhl, vor kurzem noch Leiter des Nationalparks Schwarzwald und nun Beirat der UN-Dekade Ökosystem-Wiederherstellung,

Europa und das Klima und Jessica Hubbard von Fridays for Future. In den Impulsen des Fachpodiums wurde deutlich, was bei der Wanderung auch hätte erlebt werden können: In unseren Wäldern ist der Klimawandel längst angekommen.

Dabei bereiten die Folgen der Erderwärmung auf unsere Lebensräume und damit auch auf Wälder und Felder vielen Menschen wachsende Sorgen. Waldenspuhl wies darauf hin, dass in der Wissenschaft seit Jahrzehnten große Einigkeit über die Ursachen und die Folgen des Klimawandels herrsche - und dennoch mangele es weiterhin an der Entschlossenheit in der Politik, das Notwendige zu tun. Das konnte Hubbard von den Fridays For Future nur unterstreichen.

Die Abgeordneten Esken und Burkhardt räumten ein, dass es lang gedauert habe, bis die Politik aufgewacht sei. Debatten wie die um das Heizungsgesetz machten deutlich, dass eine ambitionierte Herangehensweise ihre eigenen Tücken berge. Es sei gelungen, die Sorgen der Bevölkerung im Gebäude-Energie-Gesetz zu berücksichtigen und so einen praktikablen Weg einzuschlagen. Weitere Maßnahmen, die die Politikerinnen aufführten, waren vonseiten Burkhardts der European Green Deal und die Fördermaßnahmen für Waldumbau und Klimaanpassung.

Esken machte deutlich, wie weit der Fortschritt auf Bundesebene trotz der erheblichen Verschärfung der Lage durch den Überfall Putins auf die Ukraine gediehen seien. So sei der Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigt worden, die so dringend gebraucht werden, um die industrielle Produktion auf klimaneutrale Energieformen umzustellen. Ebenso würde die Ladeinfrastruktur für Elektromobile ausgebaut und öffentliche Verkehrsmittel wie insbesondere die Bahn besonders gefördert, um die Wende in der Mobilität voranzutreiben.

Völlig unbegreiflich sei es dabei, so Esken und Burkhardt unisono, dass Rechtspopulisten und Rechtsextremisten wie die AfD und andere in Deutschland und in ganz Europa den menschengemachten Klimawandel leugneten und Maßnahmen dagegen als „Ideologie“ verteufelten. Große Einigkeit bestand auf dem Podium ebenso wie bei den Gästen, dass Klimaschutzmaßnahmen sozial gestaltet werden müssten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Reiche und Superreiche einen viel höheren CO2-Fußabdruck hinterließen als Menschen mit geringen und mittleren Einkommen. Gerade beim Klimaschutz spielt soziale Gerechtigkeit also eine erhebliche

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