CALW/ BAD WILDBAD. Eine inklusive Sprachbildung für alle Kindergarten-Kinder anzubieten, das hat sich der Fröbel-Kindergarten der evangelischen Kirchengemeinde Bad Wildbad zum Ziel gesetzt. Dafür erhält der Kindergarten für die nächsten zwei Jahre eine Förderung in Höhe von knapp 48.000 Euro durch das Programm „Sprach-Kitas“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken nahm diese Fördermittelentscheidung zum Anlass, diese Woche telefonisch Petra Kaiser, Gesamtleitung der evangelischen Kindergärten in Bad Wildbad und Franziska Renner, Leiterin des Fröbel-Kindergartens, zum erfolgreichen Engagement zu gratulieren.
„Sprache ist das Tor zur Welt. Deshalb verfolgen wir im Fröbel-Kindergarten ein inklusives Sprachbildungskonzept, bei dem alle Kinder berücksichtigt werden, anstatt einzelne Förderbedürftige herauszugreifen. Mit diesem Konzept fördern wir die Sprachbildung aller Kinder und vermeiden eine Stigmatisierung“, so Kaiser. Die Fördermittel sollen für weiteres Personal eingesetzt werden. Kaiser erläuterte dazu: „Es ist nicht einfach, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass unser Gesamtkonzept sehr attraktiv für Bewerberinnen und Bewerber ist.“ Esken, selbst Mutter von drei Kindern und vor ihrem Sprung in den Bundestag lange Jahre in der Elternvertretung tätig, zeigte sich überzeugt vom Ansatz des Fröbel-Kindergartens. „Ihren Ansatz zur Sprachbildung halte ich für vorbildhaft. Für mich war es ungemein spannend mitzuerleben und mit zu begleiten, wie meine Kinder ihre Sprache entwickelt haben. Dazu brauchen Kinder vielfältige Anregungen sowohl im familiären Umfeld als auch in den Kindertageseinrichtungen“, so Esken. In Hinblick auf das Förderprogramm fügte die Bundestagsabgeordnete und SPD-Vorsitzende hinzu: „Familien zu unterstützen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb begrüße ich es außerordentlich, dass das Bundesfamilienministerium Kindergärten dabei fördert, durch Sprachbildung notwendige Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe und einen erfolgreichen Bildungsverlauf zu schaffen.“
Die aktuelle Situation der Kindergärten angesichts der Corona-Pandemie war ebenfalls Gesprächsthema. Kaiser, Leiterin von drei Kindertageseinrichtungen, erklärte dazu: „Bei den Eltern liegen die Nerven angesichts der anhaltenden Notbetreuung blank. Viele Familien kommen deutlich an ihre Grenzen, allen voran die Familien, die ohnehin schon sozial benachteiligt sind. Gleichzeitig stellen die kontaktreiche Arbeit und die mögliche Ansteckungsgefahr für unsere Erzieherinnen eine große Herausforderung dar.“ Esken folgte den Ausführungen aufmerksam und merkte an: „Aktuell liegt die Gesamtverantwortung komplett auf den Eltern. Das ist eine große Belastung, weshalb wir hier, sobald das Infektionsgeschehen ausreichend eingedämmt ist, die Betreuungsmöglichkeiten wieder ausbauen müssen. Dazu gehört es für mich auch, das pädagogische Personal regelmäßig zu testen und beim Impfen baldmöglichst zu berücksichtigen.“
Esken versprach zum Abschluss des Gesprächs, die evangelischen Kindergärten in Bad Wildbad zu besuchen, sobald es die pandemische Lage zulässt.
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