Saskia Esken begrüßt Marius Stoll von der GMS Neubulach in Berlin

Zum bundesweiten Start der Microsoft-Initiative Code Your Life begrüßte die SPD-Bundestagsabgeordnete den Lehrer Marius Stoll; er erhielt ein umfangreiches Starterpaket für seine Schule.

Saskia Esken mit Marius Stoll (4.v.l.; Foto: Alex Schelbert/ Microsoft)

BERLIN. In der Arbeitswelt von morgen werden nach aktuellen Schätzungen mehr als drei Viertel der Arbeitsplätze direkt oder indirekt mit digitalen Technologien zu tun haben; IT-Nachwuchskräfte werden heute schon vielerorts händeringend gesucht. Der Soft- und Hardwarehersteller Microsoft reagiert darauf u. a. mit der Bildungsinitiative Code your Life, mit der 10- bis 14-Jährige an das Programmieren herangeführt werden sollen. Nachdem sich Schulen aus dem Wahlkreis Calw/ Freudenstadt bei der Abgeordneten für eine Teilnahme in dem Programm bewerben konnten, nahm Marius Stoll nun als Vertreter der Gemeinschaftsschule Neubulach am Dienstag an der Auftaktveranstaltung in Berlin teil.

„Für mich gehört zur Teilhabe in der digitalen Welt auch das kreative Selbermachen und Gestalten, deswegen setze ich mich als Botschafterin für Code your Life ein und freue mich, dass die Gemeinschaftsschule Neubulach so ein tolles Vorbild für Digitale Bildung in meinem Wahlkreis ist“, erklärte Saskia Esken, Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für Digitale Bildung, am Rande der Auftaktveranstaltung in Berlin. „Digitale Bildung ist die Grundlage für eine souveräne Teilhabe in der digitalisierten Welt, aber gleichzeitig auch Werkzeug für mehr Bildungsgerechtigkeit und bessere Bildungschancen für alle. Unsere Schulen tun daher gut daran, sie stärker in den Blick zu nehmen.“

Die Gemeinschaftsschule Neubulach verfügt über ein schulinternes Medienkonzept, das Schülerinnen und Schülern   u. a. das regelmäßige Arbeiten an verschiedenen digitalen Geräten, wie Tablets, PCs und Whiteboards, ermöglicht. Zusätzlich können sie sich ihre digitalen Kompetenzen mit dem Computerführerschein ECDL zertifizieren lassen.

„Bisher programmieren bei uns hauptsächlich Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 im Informatik- bzw. Technikunterricht. In Kürze wollen wir auch jüngere Kinder für das Coden begeistern – dafür kann Code Your Life sicher einige gute Impulse bieten. Ich freue mich sehr, dass Saskia Esken unsere Schule für das Programm ausgewählt hat“, so Marius Stoll, der für die Auftaktveranstaltung aus Neubulach in die Hauptstadt angereist war.

Neben der Gemeinschaftsschule Neubulach übergab die  Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, Sabine Bendiek, weiteren 100 Schulen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen die kostenlosen Starterpakete, die einen „Mirobot“-Malroboter-Bausatz, einen Trainer-Tabletcomputer sowie die Betreuung der jeweiligen Einrichtungen durch die Medienpädagogen des 21st Century Competence Center umfassen.

Wie Programmierunterricht in der Praxis aussieht, zeigten bei der Auftaktveranstaltung Grundschüler  aus Berlin. Sie programmierten zusammen mit den Gästen auf Tablets Anwendungen auf einer LED-Wand.

 

Über Code Your Life:

Die Initiative Code your Life von Microsoft wird vom Bundesverband Mittelständische Wirtschaft, der Gesellschaft für Informatik, Deutschland sicher im Netz und der n-21: Schulen in Niedersachsen online e.V. unterstützt. Ziel der Initiative ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche bereits früh an das Programmieren heranzuführen.

Weitere interessierte Einrichtungen können sich ab sofort unter www.code-your-life.org anmelden und mithilfe von Code your Life-Trainings und -Tutorials Schüler für das Coden interessieren. Die Teilnahme am Code your Life-Programm ist kostenlos.

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Kommentare

Kommentar von Scheppler |

Es ist schon etwas deprimierend zu beobachten, wenn politische Verantwortungsträger ihre gesellschaftliche Gestaltungsverantwortung so freigiebig an wirtschaftliche Hobbyverbände abtreten. Wenn partiellen Interessengruppen derart die Tür in die öffentlichen Schulen aufgestoßen wird, wird zunehmend deutlich, wie "Lobbyismus an Schulen" funktioniert: Hier ein schönes Bild, dort eine Imagekampagne und die lachende Abgeordnete immer mittendrin. Ob man sich dann mit der Initiative D21 ins Bett legt, bei nächster Gelegenheit die N-21 hofiert und den Bundesverband Mittelständische Wirtschaft, der Gesellschaft für Informatik, Deutschland lobpreist, scheint nahezu keine Rolle mehr zu spielen. Verantwortung für Bildung, Schulen und die dort arbeitenden und lernenden Lehrer und Schüler bedeutet nicht, diese zunehmend den Singularinteressen von Lobbyisten auszuliefern. Vielmehr würde ich erwarten, dass man derart offenkundige Türöffner erkennt, entschärft und nicht dem einzelnen Lehrer an der Schule überlässt, dass medienwirksam durchgedrückte Angebot kritisch zu hinterfragen und gegenüber den Schülern im Sinne des Beutelsbacher Konsens einzuordnen.
Aber solange finanzstarke Lobbyisten derart einfaches Spiel haben und nicht ein kritisches Wort der Einordnung in Presseerklärungen einer SPD-Bundestagsabgeordneten auftauchen, lobe ich mir, dass der Bund in Bildungsfragen in den Ländern nichts zu sagen hat. Die SP Hessen hat sich in Sachen "Lobbyismus in Schule" jüngst deutlich anders positioniert. Schade, dass dies dann vom Bund derart konterkariert wird.

Antwort von Redakteur

Sehr geehrter Herr Scheppler

ich finde es sehr wichtig und sehr wertvoll, dass Sie sich mit dem Thema Schule und Lobbyismus beschäftigen, vielen Dank auch für die interessanten Hinweise auf die einschlägigen Arbeiten dazu. Ebenso wichtig ist es, dass die Politik einen bewussten Umgang mit jeder Art von Interessenvertretung pflegt. Ich sage immer etwas salopp, dass ich mit allen spreche, die mit mir sprechen wollen, dass ich aber wissen will, in wessen Namen und in wessen Interesse jemand spricht. Ich nehme Ihren Kommentar aber gerne zum Anlass, mich hier auf meiner website einmal grundsätzlich zum Thema Lobbyismus zu äußern - bitte aber um Verständnis, dass das nicht heute passieren wird.

Herzlich - Saskia Esken

Kommentar von scheppler |

Wann kann man denn mit dem versprochenen Beitrag hier zum Lobbyismus rechnen?

Antwort von Redakteur

Ich halte, was ich verspreche, der Beitrag ist in Arbeit.

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