Altensteig-Walddorf. Der Leiter des Bildungshauses, Bernd Zachrich, wies auf wissenschaftliche Studien hin, die die positive Wirkung der pädagogischen Arbeit der Bildungshäuser auf die Bildungschancen der Kinder belegen. Insbesondere Kinder mit Startschwierigkeiten und Nachteilen, die sich aus dem familiären Hintergrund ergeben, erfahren dadurch eine besondere Förderung. Im Bildungshaus lernen und leben Kinder im Alter von ein bis zehn Jahren gemeinsam und erhalten in diesem Miteinander vielfältige Erfahrungs- und Lernimpulse.
„Im Laufe der letzten zehn Jahre hat es sich gezeigt, dass aus allen Lebens- und Fachbereichen Verknüpfungen für unterschiedliche Altersgruppen möglich sind“, erklärte Bernd Zachrich. Herausragend gelingen der gemeinsame Sportunterricht, der Chor, die Bereiche „Entdeckendes Lernen, Werken, Kunst“, die Theaterarbeit, die Sprachwerkstatt, gegenseitiges Vorlesen, evangelische Religionsprojekte und die Waldpädagogik.
Im Bildungshaus verschwimmen herkömmliche Grenzen: ErzieherInnen und LehrerInnen arbeiten auf Augenhöhe und nutzen wechselseitig Fachwissen, Erfahrungen, Materialien und Räumlichkeiten. Das einzelne Kind steht im Mittelpunkt und wird durch eine starke Erziehungspartnerschaft mit den Eltern von Anfang an gestärkt. Auch die gemeinsamen Öffnungszeiten und der Ganztagsbetrieb tragen zum Erfolg bei und erleichtern berufstätigen Eltern die Planung. Auch Kinder mit Behinderung oder mit Auffälligkeiten wie Autismus oder Asperger Syndrom werden im Bildungshaus auf- und angenommen und können sich in der Gemeinschaft entwickeln. Saskia Esken will sich in ihrer Funktion als Abgeordnete und Kreisrätin gerne dafür einsetzen, dass diese wertvolle Arbeit die volle Unterstützung des Landratsamts und der Schulverwaltung erhält.
Esken, die sich in Berlin schwerpunktmäßig mit dem digitalen Wandel beschäftigt, zeigte sich hocherfreut, dass im Bildungshaus der Einsatz digitaler Medien eine wichtige Rolle spielt. So zeigten ihr Erstklässler, wie sie mit einem Tablet symmetrische Objekte fotografieren und Symmetrieachsen einzeichnen können und ihre Ergebnisse dann in der Klasse diskutieren. Drei Exemplare des Minicomputers „Calliope mini“ hat Esken deshalb dem Bildungshaus übergeben, mit dem Schülerinnen und Schüler schon ab der dritten Klasse kleine Programme erstellen und einen spielerischen Zugang zur Technik schon im Grundschulalter finden können.
28.07.2017
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