DORNSTETTEN. Schon einen Tag nach der Talkshow bei Anne Will traf am Montagnachmittag die SPD-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Calw/Freudenstadt und Vorsitzende der SPD bei der Schwarzwaldwerkstatt in Dornstetten ein. Esken wurde von mehreren SPD-Parteifreunden aus Dornstetten und Umgebung begleitet.
Der Technische Leiter Friedhelm Maier begrüßte die Gäste. Bei einem Betriebsrundgang durch die mechanische Fertigung konnten sie sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Einrichtung machen. Mit über 25 CNC-Bearbeitungszentren, 12 CNC-Drehmaschinen, mehreren Sägeautomaten und diversen manuellen Handarbeitsplätzen ist die Schwarzwaldwerkstatt schon seit über 40 Jahren zuverlässiger Lieferant und Partner der heimischen Industrie. Über 250 Kunden aus den Bereichen Maschinen/Anlagenbau, Automobilzulieferer, Stuhl- und Möbelindustrie, Medizintechnik und Handwerk werden kontinuierlich beliefert. Auch wurden der neue Hallen-Anbau mit modernster Lagertechnik und die Produktion von Heiß- und Kühlwasserschläuchen besichtigt. „Mich beeindruckt, welche wertvolle und qualifizierte Arbeit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwarzwaldwerkstatt tagtäglich zuverlässig leisten“, resümierte Esken am Ende des Rundgangs.
Die aktuelle Konjunkturschwäche bekommt auch die Schwarzwaldwerkstatt zu spüren. „Die Boom-Zeiten sind leider vorbei“, so der Technische Leiter Maier. Seit Sommer 2019 gab es doch erhebliche Einbrüche beim Auftragseingang. Aktuell stabilisiere sich die Lage etwas. Man sei wieder zufriedenstellend ausgelastet. Dennoch sorge man sich über die Kurzarbeit bei vielen Kunden und den steigenden Preisdruck.
Saskia Esken hob hervor, dass die Regierungskoalition erst kürzlich die Hürden bei der bereits erfolgreichen Kurzarbeit-Regelung gesenkt habe: „Mit dem ‚Arbeit-von-morgen-Gesetz‘ ermöglichen wir einen längeren Bezug des Kurzarbeitergeldes von bis zu 24 Monaten, wenn die betroffenen Beschäftigten sich währenddessen weiterqualifizieren. Damit wollen nicht nur für konjunkturelle Einbrüche, sondern auch für den rasanten Wandel durch Digitalisierung, die demografische Entwicklung und den Klimawandel besser gewappnet sein und sicher gehen, dass alle Beschäftigten sich immer wieder Neues aneignen können.“
Abschließend wurde in der unternehmenseigenen Cafesitobar bei Getränken und Kuchen weiter sehr offen über die Chancen und Herausforderungen einer Behinderteneinrichtung gesprochen. Das Lokal wird inklusiv betrieben von Menschen mit und ohne Handicap.
Über die Schwarzwaldwerkstatt: Die Schwarzwaldwerkstatt ist eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) mit aktuell ca. 375 Beschäftigten mit Behinderungen, hat über 15 verschiedene Geschäftsfelder und bietet darüber hinaus über 120 diverse Wohnplätze an. Sie ist zu je einem Drittel in Besitz des Landkreises Freudenstadt, der Lebenshilfe Freudenstadt und der Lebenshilfe Horb/Sulz. In den beiden dazugehörigen Inklusionsunternehmen, der INTRA-Mechanik und der INTRA-Garten und Landschaftsbau, arbeiten zusammen über 70 Angestellte – davon knapp 50 Menschen mit Schwerbehinderung in sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen.
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