CALW. Mitarbeitende des Zustellungsstützpunktes der Post in Calw hatten die Bundesvorsitzende der SPD und Bundestagsabgeordnete Saskia Esken eingeladen, ihren Arbeitsalltag kennenzulernen. Wenn Postler*innen sie einladen, dann komme sie natürlich gerne, so Esken. „Ich habe ja selbst einmal als Paketbotin gearbeitet und habe großen Respekt vor der Arbeit, die da geleistet wird. Es ist ein harter Job, der viel Disziplin und Einsatz erfordert.“ Die SPD-Bundesvorsitzende arbeitete in jungen Jahren als Paketbotin. „Sechs Tage die Woche haben wir um 6:45 Uhr angefangen, die Sendungen zu sortieren, dann wurden Taschen und Autos gepackt. Auf dem Weg habe ich ein paar Aussiedlerhöfe mit Zeitungen und Briefpost versorgt und dann meinen Bezirk Malmsheim mit Päckchen und Paketen“, beschreibt Esken ihren Arbeitsalltag von damals. Der gute Kontakt mit ihrer Kundschaft sei ihr besonders in Erinnerung geblieben, so Esken Anders als heute hatten die Zusteller*innen damals einen festen Bezirk. „Sehr prägend war für mich auch die große Solidarität unter den Kolleg*innen“ sagt die Abgeordnete. Es sei sehr spannend zu sehen, wie sich der Arbeitsalltag verändert habe, vor allem durch die Digitalisierung, aber natürlich auch durch den Wettbewerb.
Wie es um Briefe und Pakete steht, wenn es an Zusteller*innen fehlt, wird im Nachbarlandkreis Freudenstadt deutlich. Dort hinkt die Post Tage hinterher und selbst behördliche Briefe werden spät zugestellt. Überall in der Logistik fehlt dringend benötigtes Personal, das bestätigen auch die Vertreter der Post, die zum Termin der Abgeordneten nach Calw gekommen waren. Esken wird deutlich: „In jedem Unternehmen, in jedem Betrieb sind es die Mitarbeitenden, die den Laden am Laufen halten!“ Der Fach- und Arbeitskräftemangel, der sich durch den demografischen Wandel abzeichne und der derzeit durch die Pandemie noch verstärkt werde, mache umso deutlicher, wie wichtig attraktive Arbeitsbedingungen, unbefristete Arbeitsverträge und anständige Löhne heutzutage seien, um gutes Personal zu finden und zu halten.
Die Dringlichkeit der Bewältigung der Klimakrise durch die Abkehr von fossilen Energieträgern würden durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und seinen Folgen für die Energieversorgung noch verstärkt, so Esken. Umso mehr begrüße sie die Bestrebungen der Post für eine klimaneutrale Logistik, insbesondere durch die Einführung einer E-Flotte für die Zustellung. Insgesamt 70 Prozent ihrer Sendungen wollen DHL und Deutsche Post bis 2025 emissionsfrei liefern. Um dieses Ziel zu erreichen, soll verstärkt auch die Schiene für den Transport genutzt werden. Den Anteil des Schienentransportes will man deshalb von derzeit 6 Prozent auf 20 Prozent erhöhen. „Mit ihrer E-Flotte setzt die Deutsche Post Standards und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Selbst entwickelte und in Eigenregie produzierte StreetScooter sind Signal und Vorbild in Deutschland.“ so Bundesvorsitzende Esken bei der Präsentation der E-Flotte. Selbst fährt die Abgeordnete im Wahlkreis seit nunmehr 9 Jahren vollelektrisch und freut sich über den Ausbau der Ladeinfrastruktur auch in ihrer Heimatregion.
Die Pandemie, der Krieg und die Inflation belaste die ganze Gesellschaft, so Esken. Daher sei sie besonders froh, Gespräche mit Mitarbeitenden und Vertretern von Betriebsrat und Management der Post führen zu können. „Unser Bundeskanzler Olaf Scholz spricht in diesen Zeiten davon, dass wir uns unterhaken sollen. Das finde ich ein starkes Bild! Wir müssen alle an einen Tisch holen, uns ehrlich austauschen und aufeinander zugehen. Gerade Arbeitgeber*innen haben in diesen Zeiten eine besondere Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt. Doch auch die Solidarität im Kollegium, in der Familie, in der Nachbarschaft sind jetzt unersetzlich!“