Tag 6 - Immer mehr Nachfrage nach der Ganztagsschule

Bei ihrem Besuch im Kinderhaus und der Grundschule in Waldachtal sprach Bundestagsabgeordnete Saskia Esken mit Vertreterinnen der Einrichtungen und Bürgermeisterin Annick Grassi über den aktuellen Stand und die Ziele von Schule und Hort

Foto: Ansgar Wörner

Ganztagsangebote im Kleinkind- und Grundschulalter gewinnen immer mehr an Bedeutung, sowohl als Beitrag zur Chancengerechtigkeit als auch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Letzteres ist noch immer vor allem für Frauen ein Thema, denn wenn die Kinder nicht betreut sind, ist an eine Berufsausübung in Vollzeit nicht zu denken. Eine Studie des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass unter den Eltern mit Kindern unter 6 Jahren 72,6 Prozent der Frauen in Teilzeit arbeiteten. Bei den Männern waren es lediglich 6,9 Prozent. Die Folge: Viele Frauen bleiben dann für immer in der „Teilzeitfalle“ gefangen und erwirtschaften nur geringe Rentenbeiträge.  „Wenn wir der Altersarmut entgegenwirken wollen, dann müssen wir den Frauen ermöglichen, in höherer Teilzeit oder Vollzeit zu arbeiten“, erklärt Saskia Esken bei ihrem Besuch. Begleitet wurde die Abgeordnete von den beiden Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktionen in Calw und Freudenstadt, Ulla Utters und Gerhard Gaiser.

Doch auch angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels spiele die Erwerbsbeteiligung von Frauen eine immer bedeutendere Rolle, so Esken, die die Situation als Mutter von drei Kindern sehr gut kennt. „Gerade junge Frauen sollen ihre hohen Abschlüsse und Qualifikationen auch in einem erfüllten Berufsleben einbringen können. Dafür muss es flächendeckende und bezahlbare Angebote für Ganztagsbetreuung geben. Nur so können Eltern sich die familiären Aufgaben partnerschaftlich teilen und gut über die Runden kommen“ ergänzte Esken. Es dürfe nicht so sein, dass die Höhe der Gebühren über die Bildung und Betreuung der Kinder entscheide und auch nicht über die Erwerbstätigkeit der jungen Eltern, insbesondere der Frauen.

Auch in der Flächengemeinde Waldachtal werde eine Ganztagsbetreuung angestrebt, erklärte Bürgermeisterin Annick Grassi beim Besuch der Bundestagsabgeordneten in der Waldachtalschule mit angeschlossenem Hort. Seit vielen Jahren überzeugt die Gemeinde mit einem beeindruckenden Konzept. Dabei geht es den Beteiligten um eine gute Verzahnung von Bildung und Betreuung in einem ganzheitlichen Ansatz. Schulentwicklung funktioniere aber nur dann, wenn alle Beteiligten sich einbringen können und wenn Lehrkräfte die Chance haben, sich weiterzuentwickeln. Genau das strebe die Einrichtung an, um ihr Bildungs- und Betreuungsangebot qualifiziert und an den Kindern orientiert weiterzuentwickeln, beschreibt Grassi die nächsten Schritte.

Hinzu kommt auch die Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche, die durch eine Ganztagsbetreuung verbessert wird. „Kitas und Schulen mit Ganztagsbetreuung sind wichtig, damit die Eltern Familie und Beruf gut vereinbaren können. Durch den Ganztag bringen die Einrichtungen aber auch die nötige Zeit auf, um Bildungschancen unabhängig von der sozialen Herkunft der Kinder zu stärken. Daher freue ich mich über jede Kommune, die mit ihren Einrichtungen den Weg in Richtung Ganztagsbetreuung geht.“, so Esken über die Chancen, die sich für viele Kinder durch eine gute und qualifizierte Ganztagsbetreuung ergeben.

Von den Schülerinnen und Schülern erhielt Esken eine besondere Aufmerksamkeit: Einen selbst gebastelten Schulranzen aus Tonpapier, in roter Farbe, mit dem Namen der Abgeordneten darauf. In dem Schulranzen enthalten waren viele Wünsche sowie motivierende und wertschätzende Worte für die Arbeit der Abgeordneten.

 

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