Bundestagsabgeordnete Esken gratuliert Frauenhaus Calw zu Förderung durch den Bund

Trägerverein „Frauen helfen Frauen e.V. Calw“ erhält 2,612 Mio. Euro für Erwerb, Sanierung und Umbau des Hauses

CALW/ BERLIN. Beim Verein „Frauen helfen Frauen e.V. Calw“ herrscht große Freude – der Verein erhält 2,612 Mio. Euro für Erwerb, Sanierung und Umbau des Frauenhauses Calw. Die Mittel stammen aus dem Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). In einem Telefonat mit den beiden Vereinsvorsitzenden Margit Kömpf und Ulrike Berkholz am Dienstag gratulierte die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken.

Esken: „Ich möchte allen Aktiven des Vereins ‚Frauen helfen Frauen‘ in Calw meinen besonderen Dank für ihr persönliches Engagement ausrichten und wünsche ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung ihres Projekts.“ Die bereitgestellten Bundesmittel stammen aus dem Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Im Rahmen dieses Programms können Aus-, Um- und Neubau, die Sanierung und der Erwerb von Hilfseinrichtungen im Rahmen innovativer Projekte gefördert werden. Davon sollen insbesondere gewaltbetroffene Frauen, für die es bislang bundesweit nicht ausreichend Kapazitäten bzw. keine ausreichende Zahl an spezialisierten Unterstützungsangeboten gibt, profitieren. Esken: „Mein großer Dank gilt auch Bundesfrauenministerin Franziska Giffey. Es war so richtig und wichtig, dass sie dieses Förderprogramm aufgelegt hat und der Bundestag dafür 120 Mio. Euro bereitstellt. Erstmals gibt es dieses Bundesprogramm. Es ist absolut notwendig, um die Frauenhäuser in Deutschland zu stärken.“

Ulrike Berkholz, Mitgründerin des Frauenhauses Calw, äußerte sich am Telefon zu den geplanten Maßnahmen: „Diese Nachrichten sind wirklich großartig! Nach langen Jahren ohne nennenswerte Investitionen ist unser Gebäude aus den 60er Jahren sanierungsbedürftig. Die Kosten der notwendigen Sanierung sprengen den finanziellen Rahmen unseres Vereins bei weitem. Aus eigener Kraft und ohne ausreichende Fördermittel würden wir nicht stemmen können!“ Wasser- und Stromleitungen müssen erneuert, die Gemeinschaftsbäder auf den Etagen um Nasszellen in den einzelnen Räumen ergänzt, und die aktuellen Brandschutzvorgaben eingehalten werden. Auch soll zusätzlich eine behindertengerechte Einheit eingebaut werden.

Die Vereinsvorsitzende Margit Kömpf erzählte, welchen Stellenwert das Frauenhaus für die Frauen in der Region hat: „Auch wenn wir natürlich sehr stolz und glücklich sind, im Landkreis Calw seit 25 Jahren ein eigenständiges, selbstverwaltetes Frauenhaus zu haben, ist der Mangel an Plätzen in der Region eklatant. Unsere Einrichtung in Calw ist daher ständig voll oder sogar überbelegt, und viel zu oft müssen schutzsuchende Frauen und ihre Kinder abgewiesen werden. Deswegen ist es umso wichtiger, dass unser Haus ‚in Schuss‘ ist, damit wir auch alle Plätze belegen können. Die Bundesmittel kommen genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Allein im Landkreis Calw müssten nach der „Istanbul-Konvention“ 40 Plätze für Frauen in Not vorgehalten werden, doppelt so viele wie aktuell vorhanden sind. Zusätzlich verschärft wird die Mangelsituation dadurch, dass weder im Kreis Freudenstadt noch im Kreis Böblingen eigene Frauenhäuser vorhanden sind.

Saskia Esken hatte sich frühzeitig für eine Förderung des Frauenhauses durch das Bundesinvestitionsprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ eingesetzt. „Frauen in Not brauchen einen sicheren Ort. Das Frauenhaus Calw bietet diesen sicheren Ort seit Jahrzehnten. Deshalb freue ich mich heute besonders, dass die äußerst engagierten Frauen so großzügig durch den Bund unterstützt werden!“, so Esken bei ihrem Telefongespräch mit „Frauen helfen Frauen e.V. Calw“. Die Bundestagsabgeordnete und SPD-Vorsitzende sagte zum Abschluss des Gesprächs: „Frauen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben frei von Manipulation & Gewalt. Und doch ist häusliche Gewalt für zu viele Frauen erschütternde Realität. Durch die Corona-Pandemie verschärfte sich die Situation in vielen Familien. Das dürfen wir als Gesellschaft nicht vergessen. Wir müssen dafür sorgen, dass Opfern häuslicher Gewalt sichere Zufluchtsorte bereitstehen!“

Über das Frauenhaus Calw

Das Frauenhaus Calw ist seit 1992 ein Zufluchtsort für Frauen und Kinder aus der Region und darüber hinaus. Das Haus hält max. 20 Plätze für Frauen und Kinder vor und verfügt neben deren Zimmern über Gemeinschaftsräume sowie einen Garten mit Spielmöglichkeiten. Vier pädagogische Mitarbeiterinnen mit einem Stellenumfang von je 80 Prozent sowie eine Finanzbuchhalterin und eine Hausorganisatorin, jeweils in Teilzeit, sind in dem Haus beschäftigt. Das Haus ist nach über 25 Jahren am Ort auch bestens vernetzt – mit den Behörden, mit den Kindergärten, mit Schulen und anderen Einrichtungen. Darüber hinaus unterstützt ein tragfähiges Netz aus Ehrenamtlichen das Frauenhaus und den Trägerverein mit Rat und Tat.

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