Individuelle Förderung von Flüchtlingskindern in den Landkreisen Calw und Freudenstadt

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken begrüßt die Maßnahmen des baden-württembergischen Kultusministeriums zur Förderung von Flüchtlingskindern und sieht gute Unterstützung für Bildungseinrichtungen in den Landkreisen Calw und Freudenstadt.

BERLIN/ CALW/ FREUDENSTADT. Der baden-württembergische Kultusminister Andreas Stoch hat eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, um die Sprachförderung und Bildung von Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien und damit ihre Integration von Anfang an zu unterstützen. Ebenso profitieren die Bildungseinrichtungen und Lehrkräfte von den Maßnahmen.

Saskia Esken, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/ Freudenstadt und Mitglied im Bildungsausschuss des Bundestages, zeigt sich erfreut über die Maßnahmen aus Stuttgart: „Andreas Stoch unterstreicht damit, dass es unsere Aufgabe und Pflicht ist, Flüchtlinge nicht nur gut aufzunehmen, sondern auch alles zu tun, damit ihre Integration gelingt. Bei Kindern und Jugendlichen spielen Bildung und der Schulbesuch hierbei die entscheidende Rolle.“

Nach der Ankunft schulpflichtiger Flüchtlingskinder in Baden-Württemberg erfolgt seit dieser Woche in der Erstaufnahmestelle in Heidelberg eine bildungsbiografische Ersterfassung. Hierbei werden persönliche Angaben wie Kenntnisse im Lesen und Schreiben und zur Dauer des bisherigen Schulbesuchs im Herkunftsland erfasst. Anhand dieser Informationen und einer auf die besondere Situation von neuen Zuwanderern zugeschnittenen sogenannten Potenzialanalyse können Schulverwaltung und Bildungseinrichtungen passgenau entscheiden, in welcher Schule und Klasse ein junger Flüchtling seinen Bildungsweg beginnen und fortsetzen kann. Die baden-württembergische Potenzialanalyse für Flüchtlinge und Flüchtlingskinder, die an den Schulen durchgeführt wird, ist bisher einzigartig und beispielgebend. Finanzielle Unterstützung kommt auch aus dem BMBF, das das Durchführen der Potentialanalyse mit zwei Millionen Euro für den Zeitraum 2016 bis 2018 fördert.

„Die Vorbereitungsklassen in Schulen und das Vorqualifizierungsjahr Arbeit/ Beruf mit Schwerpunkt Spracherwerb, in denen man gezielt auf die Bedürfnisse der jungen Flüchtlinge eingehen kann, sind der richtige Einstieg. Wenn die Schüler dann in die Regelklassen übergehen, dann sollte die Wahl von Klassenstufe und Bildungsweg ihrem Alter, ihrer Vorbildung und ihren Potenzialen entsprechen. In Gesprächen mit Lehrkräften höre ich, wie wichtig und richtig diese Vorgehensweise zur Integration der Kinder und Jugendlichen ist“, so Esken.

Im Landkreis Freudenstadt werden derzeit 237 Kinder in 14 Vorbereitungsklassen sowie weitere 118 Jugendliche in sieben VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit/ Beruf) unterrichtet. Im Landkreis Calw sind es rund 400 Kinder in 26 Vorbereitungsklassen sowie 120 Jugendliche in acht VABO-Klassen. In Baden-Württemberg insgesamt sind es 30.000 Kinder in 2.160 Vorbereitungs- bzw. VABO-Klassen.

Ebenso wichtig sind hierbei die Maßnahmen, die Kultusminister Stoch für die Unterstützung der Lehrkräfte in Angriff genommen hat. So werden Fortbildungen in verschiedenen Bereichen angeboten, wobei die Schwerpunkte auf Sprachförderung und interkultureller Kompetenz liegen. Zur Unterstützung in ihrer Arbeit mit Flüchtlingskindern und jugendlichen Flüchtlingen gibt es für Lehrkräfte und andere Beschäftigte in Bildungseinrichtungen zudem eine Handreichung „Flüchtlingskinder und jugendliche Flüchtlinge in der Schule“ des Kultusministeriums, die auch aus anderen Bundesländern stark nachgefragt wird.

Desweiteren schafft das Kultusministerium zusätzliche Personalressourcen im Umfang von 1.162 Vollzeitstellen, sogenannten Deputaten. Im vorschulischen Bereich werden - etwa für die Sprachförderung - für 2015 und 2016 insgesamt 4,8 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln bereitgestellt. Im Zweiten Nachtragshaushalt kamen für 2016 weitere drei Millionen Euro hinzu. Für den weiteren Ausbau der Fortbildungsangebote werden 340.000 Euro sowie rund zehn Deputate bereitgestellt. Zur Deckung des Personalbedarfs wurden unter anderem auch 30.000 pensionierte Lehrerinnen und Lehrer angeschrieben und um Unterstützung gebeten. 

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