Internationale Vergleichsstudie zu IT-Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern

Deutsche Schüler im digitalen Mittelfeld

Die "International Computer and Information Literacy Study" (ICILS) macht deutlich, dass die Fertigkeiten und das Wissen deutscher Schüler im Umgang mit digitalen Technologien nicht besonders ausgeprägt sind. Weltweit wurde im Rahmen der Studie untersucht, wie sich Achtklässler in der digitalen Welt bewegen.

Für das deutsche Bildungssystem wird hier ein großer Nachholbedarf deutlich. Die deutschen Schüler finden sich im Mittelfeld der Studie wieder und landen damit hinter Nationen wie Thailand oder Chile. „Gerade eine High-Tech-Nation wie Deutschland muss hier einen anderen Anspruch an sich haben – Mittelfeld darf uns nicht genügen“ erklärt die zuständige SPD-Berichterstatterin Saskia Esken. In fast allen deutschen Kinderzimmern werde das Internet täglich genutzt, doch das führe noch nicht zu einem reflektierten und kompetenten Umgang mit den Angeboten der digitalen Welt. „Die Digital Natives sind nicht automatisch Digital Experts“ so Esken.

Nachdenklich macht die Sozialdemokratin, dass laut Studie "insbesondere Jungen aus Familien mit wenigen kulturellen und ökonomischen Ressourcen" auch innerhalb Deutschlands außen vor bleiben. „Da zeichnet sich eine neue gesellschaftliche Spaltung ab, die wir nur durch Bildung verhindern können. Digitale Bildung ermöglicht die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft“, so Saskia Esken. Die in der Digitalen Agenda der Bundesregierung angekündigte „Strategie Digitales Lernen“, die mit den Ländern und allen anderen Akteuren des Bildungswesens vereinbart werden soll, ist nach Eskens Auffassung deshalb von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands.

Die SPD-Fraktion im Bundestag hat unter der Federführung der Berichterstatterin Esken zur Digitalen Bildung ein Positionspapier erarbeitet. Die Sozialdemokraten legen dabei einen Schwerpunkt auf die medienpädagogische Kompetenz der Lehrkräfte und anderen pädagogischen Fachkräfte, weil nach ihrer Ansicht nur kompetente Fachkräften die sicher ebenfalls notwendige technische Ausstattung zu einem auch didaktisch sinnvollen Einsatz digitaler Medien verwenden können: „Grundlegend ist dabei die fächergebundene und fächerübergreifende Definition von Medienkompetenzen als Teil der Grundbildung in den Bildungsstandards und Bildungsplänen. Dazu kommt die strukturelle Verankerung medienpädagogischer Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte. Wir brauchen zudem professionell begleitete schulische Medienbildungskonzepte, die eine gezielte Personalentwicklung und verpflichtende Fortbildung für Lehrkräfte in diesem Bereich einschließt. Im internationalen Vergleich nutzen Lehrkräfte in Deutschland viel zu selten Fortbildungen zu den digitalen Medien.“

Die ausführliche Position der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema digitale Bildung finden Sie auf der Internetseite: http://blogs.spdfraktion.de/netzpolitik/files/2014/09/140923-Positionspapier-Digitale-Bildung-final-.pdf

 

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