Mit viel Kreativität durch Corona

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Saskia Esken besuchte den Kindergarten „Tüpfelchen“ in Horb-Bildechingen und sprach mit Erzieherinnen und Vertretern der Eltern und der Stadt.

Bildunterschrift: „Selbst gebastelt!“ Mit einem  kleinen Geschenk verabschiedete Kindergartenleiterin Ruth Göttler (links) die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken. (Foto: Büro Saskia Esken, MdB)

HORB-BILDECHINGEN. Wie kommt ein Kindergarten durch die Corona-Monate? Vor welche Herausforderungen sieht er sich nach der Wiedereröffnung gestellt? Das wollte die Bundestagsabgeordnete für die Landkreise Calw und Freudenstadt und SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken im Kindergarten „Tüpfelchen“ in Horb-Bildechingen wissen. Dorthin führte es die Politikerin im Rahmen ihrer dreiwöchigen Sommertour.

Der Kindergarten „Tüpfelchen“ ist einer von 20 Kindergärten der Großen Kreisstadt Horb. Wie der Kindergarten in Bildechingen sind neun davon in städtischer Trägerschaft. Zu dieser und anderen Zahlen berichtete der städtische Fachbereichsleiter Robert Hermann beim Besuch von Saskia Esken: 80 Kinder in vier Gruppen werden von 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut, die Öffnungszeiten sind von 7 bis 17 Uhr. Der vor etwa 25 Jahren gebaute Kindergarten mit der riesigen Freifläche arbeitet gruppenübergreifend mit einem teiloffenen Konzept, das viel Spielraum lässt. Mit verschiedenen Stellen im Ort, wie etwa Grundschule oder Bücherei, unterhält der Kindergarten Kooperationen. Das Platzangebot ist fürstlich, gibt Werkstatt und Bücherei ebenso Raum wie Musikzimmer und Bällebad. Im großen Garten gibt es sogar ein Labyrinth.

Mit seinen Gruppenräumen kommt der Kindergarten zwar bei steigenden Geburtenzahlen an seine Grenzen, erzählte Ruth Göttler, die den Kindergarten seit 1988 leitet. Doch diese Fragen standen in den letzten Wochen nicht im Vordergrund. „Auf einmal war alles anders“, erinnerte sie sich an die Corona-Wochen. Der Kindergarten habe sich bemüht, den Kontakt auch zu den Eltern und Kindern nicht ganz abreißen zu lassen, die nicht an der Notbetreuung teilnahmen. Der  zögerliche Wiederbeginn vor wenigen Tagen mit neuen Einschränkungen und Vorschriften zur Hygiene habe viel Flexibilität und Kreativität verlangt und das Personal vor neue Herausforderungen gestellt, zum Teil auch neue Ansätze im Konzept erfordert. Göttler: „Alle haben sich angestrengt und dann haben wir gemeinsam reflektiert.“

Mit Ruth Göttler und Robert Hermann, mit der Elternbeiratsvorsitzenden Nicky Schneiderhan und Ortsvorsteher Ulrich Beuter diskutierte Esken, die in früheren Jahren selbst in der Trägerschaft eines Waldkindergartens engagiert war, über Chancen und Möglichkeiten von Ganztagesangeboten und der Kinderbetreuung in den Ferien in Zeiten von Corona. Besonders lobte sie die gute Umsetzung des baden-württembergischen Orientierungsplans für Bildung und Erziehung, der in der Einrichtung „sehr offensichtlich spürbar gelebt“ werde.

An die Adresse der Städte und Gemeinden richtete die Bundesvorsitzende den Appell, in den nun anstehenden Haushaltsberatungen die im Koalitionsausschuss vereinbarte Übernahme der Gewerbesteuerausfälle und der Kosten der Unterkunft durch den Bund als Stärkung und Signal der Zuversicht an die Kommunen zu verstehen. Die ebenfalls dort vereinbarten umfangreichen Förderprogramme für kommunale Investitionen in Erziehung, Bildung, Sportstätten und vieles mehr sollten zum Anlass genommen werden, jetzt nicht etwa zu sparen und Vorhaben zu schieben, sondern in die Zukunft zu investieren und damit auch Konjunkturimpulse für die regionale Wirtschaft zu setzen.

Saskia Esken zeigte sich begeistert vom Umgang des Kindergartens während der Corona-bedingten Schließung und dem wiedereröffneten Betrieb: „Hier wird verantwortungsvoll und umsichtig auf die neuen Gegebenheiten reagiert. Ein solches Konzept zu erarbeiten, verlangt auch viel persönlichen Einsatz und ein verlässliches Team, das gut zusammenarbeitet und gemeinsam an einem Strang zieht.“

 

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