Saskia Esken freut sich auf mehr weibliche Führungskräfte

CALW/FREUDENSTADT. Am 8. März wird in Deutschland ein historischer Frauentag gefeiert: Es ist der letzte seiner Art, der ohne eine gesetzliche Quote für Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft und im Öffentlichen Dienst stattfindet. Der Gesetzentwurf zur Quote von Frauenministerin Manuela Schwesig wurde am heutigen Freitag im Parlament verabschiedet. „Die Zeiten der wirkungslosen freiwilligen Vereinbarungen sind damit endgültig vorbei“, so Saskia Esken, die SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt.

 â€žMit der Quote wird ein weiteres wichtiges SPD-Projekt aus dem Koalitionsvertrag erfolgreich abgeschlossen. Für Aufsichtsräte von börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen gilt damit in Zukunft eine feste Geschlechter-Quote von 30 Prozent. 3.500 weitere Unternehmen sind verpflichtet, feste Zielgrößen für ihre Aufsichtsräte und die zwei darunter liegenden Führungsebenen zu erstellen und einzuhalten. Für die Gremien des öffentlichen Dienstes gilt ebenfalls eine Quote von 30 Prozent, die im Jahr 2018 auf 50 Prozent erhöht wird. Außerdem wird das Bundegleichstellungsgesetz modernisiert“, macht Saskia Esken deutlich.

Pünktlich zum Internationalen Frauentag wurde das Gesetz am 6. März 2015 im Bundestag verabschiedet. Die jahrzehntelangen Forderungen der Frauenorganisationen werden nun endlich Gesetz – ein historischer Schritt, der auch bei vielen Aktionen zum Internationalen Frauentag gewürdigt wird.

„Mehr Frauen in Führungspositionen sind ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung von Frauen und Männern. Das Gesetz zur Quote kann aber nur ein Baustein von vielen sein, denn Gleichstellung bezieht sich auf alle Lebensbereiche und nicht nur auf Karrierewünsche“, hebt Saskia Esken hervor. „Deshalb wollen wir mehr: ein starkes Gesetz zur Entgeltgleichheit, um die Lohnlücke zwischen Frauen und Männer von noch immer erschreckenden 22 Prozent zu bekämpfen, eine Familienarbeitszeit sowie den Ausbau von Ganztags-Kitas und -Schulen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Kombination von Familie, Freizeit und existenzsichernder Erwerbsarbeit muss für alle möglich sein – unabhängig vom Geschlecht“, sagt Esken.

Der Internationale Frauentag wird, nach einem Vorschlag der deutschen Sozialistin Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen, seit 1911 in Deutschland und anderen europäischen Staaten begangen. Seit 1921 wird er regelmäßig am 8. März gefeiert. 

In Freudenstadt wird anlässlich des Internationalen Frauentag durch das Frauennetzwerk Region Freudenstadt am Rathaus im Rahmen einer Aktionswoche am Internationalen Frauentag eine Fahne gehisst. Bei dieser öffentlichen Aktion, die am Sonntag, 8. März, um 14.30 Uhr beginnt, werden Ursula Keck, Abteilungsleiterin Gesundheit/Frauen und stellvertretende Kreisvolkshochschul-Direktorin, sowie Ella Langer-Langenstein, Dozentin für Integrationskurse bei der VHS, sprechen. Anschließend berichtet ab 15 Uhr im Café Pause am Freudenstädter Marktplatz Pfarrerin Renate Cochrane aus Seewald über „Ein Frauenleben zwischen Südafrika und dem Schwarzwald“.

„Ich finde es toll, dass sich nach wie vor viele Frauen dafür einsetzen, dass endlich die oft geforderte Chancengerechtigkeit auch für Frauen erreicht wird“, so Saskia Esken. Sie verweist darauf, dass schon bald auch der nächste Equal-Pay-Day stattfindet, der in diesem Jahr unter dem Motto „Transparenz“ steht. Der Equal-Pay-Day ist der Tag, an dem Frauen dafür demonstrieren, für gleichwertige Arbeit die gleiche Bezahlung wie Männer zu erhalten. Denn Frauen müssten im Schnitt, gerechnet vom 1. Januar 2014, bis zum 20. März dieses Jahres arbeiten, um den gleichen Verdienst zu haben, wie ihre männlichen Kollegen binnen Jahresfrist. Frauen werden im Durschnitt noch immer um fast 23 Prozent schlechter bezahlt wie Männer, die die gleichen Aufgaben erledigen.

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