Schüler am Bildungszentrum diskutieren mit Esken

Saskia Esken diskutiert mit Schülerinnen und Schülern des Bildungszentrums Wildberg

Wildberg. Das Bildungszentrum Wildberg, Lebens- und Arbeitsort für mehr als 500 Schüler und ihre Lehrkräfte, besuchte die Bundestagsabgeordnete und Parteivorsitzende der SPD, Saskia Esken, um mit den Schülerinnen und Schülern über deren Fragen und Anliegen zu diskutieren. Die Abgeordnete kam in Begleitung der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der SPD, Marina Ederle aus Nagold.
Schülerinnen und Schüler haben sehr ähnliche Themen und Fragen wie Erwachsene, aber sie fragen anders – das ist Eskens Erfahrung aus zahlreichen Schulbesuchen. Den unverstellten Fragen der jungen Leute könne sie selbst ebenfalls mit großer Offenheit begegnen und das mache die Gespräche zu einem besonderen Vergnügen, auch wenn oft genug kritische Themen angesprochen würden.

Lohnt es sich eigentlich zu arbeiten, obwohl das Bürgergeld so hoch ist und man dann auf dem Sofa bleiben kann? Esken machte deutlich, dass eine solidarische Gesellschaft verpflichtet sei, Menschen in Not zu unterstützen. Die Höhe des Bürgergelds sei vom Existenzminium bestimmt und davon habe das Bundesverfassungsgericht sehr genaue Vorstellungen. Die Steigerungen den vergangenen zwei Jahre sei eine Antwort auf die Inflation gewesen, die sich ja nun normalisiert habe. „Mit der Bürgergeldreform selbst haben wir verändert, dass nicht die schnelle Vermittlung in den nächstbesten ungelernten Job im Vordergrund steht, sondern die Qualifikation für eine nachhaltige, langfristige Vermittlung. Es geht also nicht nur um eine finanzielle Unterstützung, sondern vor allem um die Chance, zurück in ein selbstbestimmtes Leben zu finden,“ betonte sie. Klar sei aber: Wer arbeitet, hat in jedem Fall mehr Geld zur Verfügung – nötigenfalls ergänzt durch Wohngeld und Kinderzuschlag, denn darauf habe man bei geringem Lohn einen Anspruch.

Ein weiteres Thema, das den Schülern unter den Nägeln brannte, war die die Bedrohung der Demokratie durch rechtsradikale Kräfte wie die AfD. Esken unterstrich, wie wichtig es sei, gegen Hass und Hetze vorzugehen – „im Netz, aber auch in der Nachbarschaft, im Verein, in der Schule. So wie ihr hier zusammensitzt, so gehören wir zusammen, und wir lassen nicht zu, dass die unsere Gesellschaft spalten“ gab sich die Abgeordnete kämpferisch. Wie kommen wir mit der Migration klar? Auch das ist ein Thema, das Schülerinnen und Schüler beschäftigt – auch weil sie in der Schule jeden Tag damit konfrontiert werden. Esken verdeutlichte die humanitären und politischen Herausforderungen, die sich aus der Fluchtmigration ergeben. Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, hätten ein Anrecht auf Schutz, doch sei es Aufgabe der Politik, die Kommunen und die Gesellschaft bei der Aufnahme und der Integration der Menschen zu unterstützen. Gleichzeitig müsse klar sein: Wer sich nicht an die Regeln hält und wer nicht bleiben kann, der muss auch wieder gehen. Esken machte deutlich, dass unsere alternde Gesellschaft Zuwanderung brauche und dass auch Geflüchtete Fähigkeiten mitbrächten oder erwerben könnten, die auf unserem Arbeitsmarkt gebraucht würden. „Von den Menschen, die 2015/16 aus Syrien zu uns geflüchtet sind, haben zwei Drittel der Erwerbsfähigen Arbeit gefunden – das zeigt doch, dass es geht“ sagte die Abgeordnete.

Warum steigt Deutschland aus der Atomkraft aus, obwohl wir doch auf eine CO2-neutrale Energieversorgung angewiesen sind? Auch diese Frage war Teil der munteren Diskussion. Esken bestätigte, dass die Energiewende hin zur Klimaneutralität mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine nochmals an Dringlichkeit gewonnen habe. „Die Atomkraft ist aber eine Technologie mit unkalkulierbaren Risiken, aus der wir aus gutem Grund ausgestiegen sind. Seit 50 Jahren suchen die Befürworter nach einer sicheren Lagerung für die hochgefährlichen radioaktiven Abfälle. Da können wir doch nicht immer mehr davon produzieren!“ verdeutlichte Esken. Stattdessen läge die Zukunft in sicheren und nachhaltigen erneuerbaren Energien, die keinen Müll produzierten und sehr kostengünstig seien: „Wir haben die Weichen für eine saubere und sichere Energiezukunft gestellt. Überall auf der Welt geht der Ausbau der Erneuerbaren voran und auch Deutschland macht gute Fortschritte. Derzeit erzeugen wir schon mehr als die Hälfte unseres Stroms aus Sonne, Wind und Wasserkraft und haben den Anteil innerhalb von 10 Jahren verdoppelt – das ist wirklich ein Erfolg“.

Bei den Schülerinnen und Schülern hinterließ der Besuch von Saskia Esken einen bleibenden Eindruck. Die Abgeordnete hatte Lob und einen Appell für die jungen Menschen: „Bleibt so neugierig, bleibt so kritisch und mischt Euch ein in die Politik – es geht um Eure Zukunft“ appellierte die Abgeordnete zum Abschluss.

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