Esken: „Kunst und Kultur brauchen unsere Unterstützung!“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete sprach mit Kulturschaffenden aus dem Nordschwarzwald – zahlreiche Fördermöglichkeiten für Kunst und Kultur vorgestellt.

Fotonachweis: Oliver Paul / CC BY-SA

CALW/ FREUDENSTADT. „Die Corona-Pandemie stellt eine unsichere, herausfordernde und in vielen Fällen existenzbedrohende Zeit für Künstler*innen und Kulturbetriebe dar. Ich will, dass Kreative und Kultur- und Medienschaffende in dieser extremen Krisenzeit so gut wie möglich unterstützt werden, damit sie ihre künstlerische und kreative Tätigkeit während und nach der Corona-Pandemie bestmöglich fortsetzen können“, erklärt Saskia Esken, SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Nordschwarzwald. In den letzten Wochen hatte die Abgeordnete zahlreiche Gespräche mit Kulturschaffenden aus dem Wahlkreis Calw/ Freudenstadt geführt. So telefonierte sie u. a. mit Andreas Jendrusch, Leiter des Regionentheaters in Simmersfeld.

Das „Regionentheater – aus dem schwarzen Wald“ wurde 2014 gegründet und arbeitet mit einem eigenen Produktionsteam und festem Schauspielensemble an vielfältigen, professionellen Theaterproduktionen. „Auch in ‚gesunden‘ Zeiten hatten wir schon eine prekäre Situation: Künstlerinnen und Künstler arbeiten zu sehr geringen Honoraren und verfügen über keine solch starke Interessenvertretung wie andere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. In der Krise sind viele nun auf die Grundsicherung angewiesen – das ist hart. Mit dem Kulturkanal.live haben wir schnell ein Online-Angebot entwickelt, um auch in diesen Zeiten weitermachen zu können. Aber es ist für uns, die wir uns fast vollständig aus Zuschauereinnahmen finanzieren, schon sehr eng.“, beklagte Andreas Jendrusch. Er fordert: „Die freie Szene muss stärker unterstützt werden, damit sie jetzt nicht aufgibt.“

Markus Kleinschmidt, stellvertretender Kulturamtsleiter der großen Kreisstadt Calw, wies Esken bei einem Besuch in ihrem Wahlkreisbüro in der Altburger Straße auf die Herausforderungen auch für das städtische Kulturprogramm hin: „Letztlich lief unser Sommerkino im Kloster Hirsau ganz erfolgreich. Es war jedoch auch mit viel Unsicherheit verbunden, denn als wir im Frühjahr mit den Planungen anfingen, wussten wir noch nicht, ob die Veranstaltungen auch wirklich stattfinden können.“

Saskia Esken ruft deshalb zur Unterstützung der regionalen Kulturszene auf: „Wir haben eine großartige Kulturlandschaft, auch im ländlichen Raum. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass Menschen auch weiterhin davon leben können, mit Kunst und Kultur unsere Gesellschaft zu bereichern. Neben der finanziellen Unterstützung durch Bund, Land, Kreis und den einzelnen Kommunen möchte ich auch die Bürger*innen ermutigen: Nutzen Sie die tollen Kulturangebote vor Ort – natürlich unter Einhaltung aller Abstands- und Hygieneregeln – und unterstützen Sie damit lokale Künstlerinnen und Künstler!“

Zudem informiert die SPD-Parteivorsitzende auf das im Rahmen des Konjunkturpakets des Bundes beschlossene Rettungs- und Zukunftspaket NEUSTART KULTUR, das Fördermittel in Höhe von 1 Milliarde Euro bereithält. Mittel können für die Bereiche Musik, bildende und darstellende Kunst, Tanz, Literatur, Film und Kino, Rundfunk, aber auch durch Bibliotheken und Archive, Museen und soziokulturelle Zentren beantragt werden. Gefördert werden aber auch Heimat- und Privatmuseen, Ausstellungshäuser und Gedenkstätten, die nicht überwiegend öffentlich finanziert sind, damit sie auch während der Pandemie für das Publikum öffnen können. Bis zu 100.000 Euro stehen für die einzelnen Einrichtungen für Umbaumaßnahmen im Kassen- und Sanitärbereich und Investitionen in Lüftungsanlagen bereit. „Damit wollen wir erreichen, dass Kunst und Kultur auch in der Krise zugänglich und Teil des Alltags bleiben“, so Esken weiter.

Zusätzlich zum Programm Neustart Kultur stehe auch kulturellen Einrichtungen, wie Kinos, Musikclubs und Künstlerateliers, der Zugang zu den Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen offen. „Wir haben diese Hilfen auf Bundesebene gerade noch einmal verlängert – jetzt können Ausfälle bis Dezember 2020 geltend gemacht werden. Ich hoffe, dass möglichst viele Einrichtungen dieses Mittel abrufen!“, erklärte Esken. „Denn das Beste ist: Diese Gelder müssen nicht zurückbezahlt werden! Ich freue mich schon auf die nächsten Veranstaltungen und Ausstellungen, die ich online oder vor Ort besuchen kann!“

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 4 und 1.