Am Sonntagnachmittag durfte ich in Nagold den Schriftsteller Imre Török begrüßen, der aus seinem 2015 erschienen Werk „Wanderer. Zwischenwelten“ las. Margret Hummel an der Violine und Stefanie Höfner am Klavier, beide als Dozentinnen an der Nagolder Musikschule tätig, umrahmten die Lesung im Restaurant Longwy.
Imre Török kam als Kind ungarischer Flüchtlinge nach Nagold, wo er acht Jahre lebte und sein Abitur am hiesigen Gymnasium absolvierte. Als Schüler von Ernst Bloch studierte Török in Tübingen Philosophie, Germanistik und Geschichte. Heute lebt der frühere Vorsitzende des Schriftstellerverbandes im Allgäu, in Berlin und in der Türkei. Imre Török schreibt nach wie vor viel, ist in der Erwachsenenbildung tätig und engagiert sich für Geflüchtete in der Türkei und hier. Ich habe Török 2014 in Minden bei einem Podium zur Zukunft des Autors in Zeiten der Digitalisierung kennengelernt.
Die Geschichten in seinem Buch erzählen von Begegnungen in der Heimat und in der Fremde, vom Ankommen und vom Fremdsein, von Minderheiten und von Vorurteilen … und passen damit mitten in unsere Zeit.
Der Kulturwissenschaftler und frühere Calwer Kulturdezernent Prof. Uli Rothfuß führte im Anschluss an die Lesung ein Gespräch mit dem Autor und entlockte ihm die eine oder andere Fußnote zu seinem Leben in Nagold.
Török las mitreißend und unterhaltsam, und er regte das Publikum mit seinen Geschichten und Sprachspielereien mal zum Schmunzeln, durchaus aber auch zum Nachdenken an.
Im Sommer wird ein neues Werk von Imre Török erscheinen: „Die Königin von Ägypten in Berlin"– ich freue mich schon sehr auf die Lektüre!
Zum Artikel im Schwarzwälder Bote:
http://bit.ly/28ZaCL4
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