Aktuelle Studien zeigen, dass in Deutschland die Wahrscheinlichkeit, ob ein Kind studieren wird, immer noch stark vom Elternhaus abhängt. Laut einer Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks nehmen von 100 Akademikerkindern 77 ein Studium auf. Dagegen studieren von 100 Nicht-Akademikerkindern lediglich 23, obwohl doppelt so viele das Abitur machen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist hier sogar ein Negativtrend zu verzeichnen.
Nimmt ein junger Mensch als erster in seiner Familie ein Studium auf, so gehört er zur sogenannten „First Generation“. Katja Urbatsch hat als erste Generation ihrer Familie ein Studium absolviert und hatte aus dieser Erfahrung heraus die Idee zur Initiative ArbeiterKind.de. Mit der Hilfe von bundesweit 5.000 ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren unterstützt die gemeinnützige Initiative junge Menschen ohne akademischen Familienhintergrund. Schülerinnen und Schüler aus Familien, in denen noch niemand oder kaum jemand studiert hat, sollen so zum Studium ermutigt und auf ihrem Weg vom Studieneinstieg bis zum erfolgreichen Studienabschluss begleitet werden.
Bei einem Gespräch mit Abgeordneten aller Bundestagsfraktionen hat Katja Urbatsch uns ihr Projekt und das dazugehörige Internetportal vorgestellt. In einem sozialen Netzwerk können SchülerInnen und Studierende dort mit den Ehrenamtlichen online in Kontakt treten, Fragen stellen und Antworten bekommen. Tipps und Tricks, die Studierende aus Akademiker-Haushalten von Haus aus mit auf den Weg zur Uni bekommen, werden hier weitergegeben. Diese Hilfe beim Bildungsaufstieg halte ich für eine großartige Sache, weil der Werdegang eines Kindes nicht vom Geldbeutel, aber auch nicht vom Bildungshintergrund der Eltern abhängen soll. Von ganzem Herzen unterstütze ich daher die Initiative ArbeiterKind.de.
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