Kolumne Neckar-Chronik: Und allem Anfang liegt ein Zauber inne

Erster Schultag! Auf den Fotos, die diesen Tag festhalten, werden fantastisch gestaltete und gut gefüllte Schultüten zu sehen sein, aufgeregte Kinder mit bunten Ranzen und stolze Familienmitglieder.

Doch auch der Start einer weiterführenden Schule, einer Ausbildung oder eines Studiums ist ein Neubeginn, der Vorfreude und ein bisschen Bauchgrimmen mit sich bringt. Hermann Hesse sagt, mit jedem Anfang sei ein Zauber verbunden. Und so wünsche ich allen, die jetzt etwas Neues anfangen, einen zauberhaften Start!

Ganze Familien sind jetzt mit langen Schulmateriallisten beschäftigt und binden Schulbücher ein. Neben dem zeitlichen Aufwand treibt viele auch die finanzielle Sorge um – das sollten Lehrkräfte beim Zusammenstellen der Materiallisten vor Augen haben. Als Sozialstaat leisten wir mit dem Bildungs- und Teilhabepaket zum Schuljahresstart, mit dem zum Jahresbeginn massiv erhöhten Kindergeld und Kinderzuschlag und bald auch mit der Kindergrundsicherung unseren Beitrag, dass Kinder und Jugendliche nicht die finanziellen Sorgen ihrer Eltern mit sich herumtragen müssen. Wir wollen, dass sie mit Neugierde und Zukunftsmut ins neue Schuljahr starten können! Denn eine gute Zukunft unserer Welt liegt in ihren Händen!

Zur Zuversicht gehört auch ein Bildungssystem, das allen Kindern beste Bildungschancen bietet. Im Sommer war ich auf Bildungsreise in Norwegen und Finnland, das sind Vorreiter in Sachen Digitalisierung und Ganztagsbetreuung. Mit Digitalpakt, Ganztagsbetreuung im Grundschulalter und Startchancenprogramm trägt auch die Ampelregierung dazu bei, dass alle Kinder die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Länder und Kommunen haben die Verantwortung, die Digitalisierung, den Ganztag, beste Bildung für alle und das Personal dafür zu organisieren.

Und damit kommen wir zu einem Kernproblem des Fachkräftemangels. Denn wir brauchen berufstätige Väter und Mütter und berufstätige Väter und Mütter brauchen verlässliche Bildung und Betreuung für ihre Kinder. Doch dafür fehlt es an Erzieher*innen, Lehrkräften und weiterem pädagogischem Personal.

Es braucht mehr Ausbildungs- und Studienplätze und der Quereinstieg muss erleichtert werden. Multiprofessionelle Teams müssen die Pädagogik entlasten. Doch auch die Teilzeit ist hier ausgeprägt: Fast die Hälfte der Lehrkräfte arbeitet in Teilzeit, in den Kitas sind es sogar 60 Prozent. Wenn sie nur eine Stunde mehr arbeiten würden, hätten wir ein Potenzial von 10.000 Vollzeit-Lehrkräften und 10.000 Vollzeit-Erzieher*innen zusätzlich im System. Damit ließe sich eine deutliche Entlastung für alle und mehr Verlässlichkeit organisieren.

Gute und gerechte Bildung für alle Kinder ist die Grundlage dafür, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Wir müssen heute Verantwortung übernehmen, damit unseren Kindern ein gutes Morgen gelingt.

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