Am 10.03.2016 wurde der Beitrag "Wir haben die Wahl" von Saskia Esken in der wöchentlichen Politiker-Kolumne der Südwestpresse - Neckar-Chronik Horb veröffentlicht.
Wir haben die Wahl
Wenn man sich die Wahlkampf-Botschaften auf den Plakaten so anschaut, könnte man denken, die Politik sei ein Geschäft der einfachen Antworten und der Abgrenzung zum politischen Gegner. Die Herausforderungen, denen wir uns in Deutschland und Europa aber derzeit gegenüber sehen, die Finanzkrise, die Flüchtlingskrise, die demografische Krise, der digitale Wandel – die sind zu komplex, zu vielschichtig für einfache Antworten. Und auch wenn es zu unserem Tagesgeschäft gehört, sich in der Meinungsbildung von den anderen abzugrenzen: Am Ende ist es unumgänglich, dass sich Politik und Gesellschaft zusammenraufen und die großen Aufgaben gemeinsam angehen. Lösungen, die dann alle Beteiligten einbinden und mitnehmen, die alle politischen Ebenen in die Pflicht nehmen … die brauchen mehr Erläuterung, als auf ein Wahlplakat passt. Und sie brauchen Zeit und brauchen Vertrauen.
Mein Anspruch an meine Arbeit als Bundestagsabgeordnete ist es, keine Spiele (mit-) zu spielen, reine Symbolpolitik ist mir zuwider. Denn ich will wirksame politische Entscheidungen treffen. Mir ist es deshalb ein grundsätzliches Anliegen, mich zu meinen politischen Standpunkten und zu meinen inhaltlichen Entscheidungen offen und verständlich zu erklären. Das tue ich bei Abstimmungen im Bundestag ebenso wie bei Anfragen von Bürgern aus meinem Wahlkreis, das tue ich auf meiner Internetseite und per E-Mail, das tue ich in persönlichen Gesprächen und bei Presseanfragen.
Konzepte und Lösungen der Politik ergeben sich sowohl aus unseren gesellschaftlichen Werten und dem Grundgesetz als auch aus internationalen Verträgen und Verpflichtungen. Für alles kann es keine ad-hoc-Lösungen geben, meist sind viele kleine Schritte notwendig. Und genau das muss die Politik sich trauen, den Menschen zu sagen: Wir arbeiten tagein, tagaus für Euch und unser Land – wir brauchen dafür Euer Vertrauen und auch Geduld für die mittel- und langfristige Wirkung von beschlossenen Maßnahmen.
Für die Wahl am Sonntag möchte ich deshalb an die Leser appellieren: Gehen Sie zur Wahl und sorgen Sie dafür, dass Abgeordnete Ihren Wahlkreis im Landtag vertreten, die dazu bereit sind, sich der Verantwortung zu stellen und gemeinsam mit anderen demokratischen Kräften an der Lösung großer Zukunftsaufgaben und am Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu arbeiten.
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